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M&A Panel 2014 I von CMS Hasche Sigle und FINANCE: Deutscher M&A-Markt vor dem Durchstarten

20/02/2014

Frankfurt/Main – Für den deutschen Markt für Fusionen und Übernahmen zeichnet sich eine deutliche Belebung ab und es wird mit einer erhöhten Deal-Aktivität gerechnet. Die Transaktions-Verantwortlichen in Unternehmen können auf gut gefüllte Kassen zugreifen und verspüren einen wachsenden Anlagedruck, doch die Konkurrenz aus dem Lager der Finanzinvestoren wird stärker. Dies sind zentrale Ergebnisse des aktuellen "M&A Panels", für das CMS Hasche Sigle und das Magazin "FINANCE" zum zehnten Mal Marktteilnehmer anonym befragt haben. Dazu zählen sowohl M&A-Chefs in deutschen Unternehmen als auch führende Investmentbanker und M&A-Berater.

Ende der Zurückhaltung

Nach einem noch verhaltenen Ausblick zum Jahresende 2013 steigt nun die Hoffnung auf mehr M&A-Aktivität. Als wichtigste Treiber sehen die Befragten die Beschleunigung des Wachstums und die Expansion in neue Märkte; beide Faktoren wurden auch in den vorangegangenen Befragungen schon als wichtig erachtet, allerdings ohne dass sich daraus viele Transaktionen ergeben hätten. Das stabilere Transaktionsumfeld könnte dies nun ändern – als potentieller Deal-Breaker erreicht die Wirtschaftslage in beiden Gruppen den bislang tiefsten Stand seit Auflegung des Panels Anfang 2011.

Gut gefüllte Kassen

Für eine steigende Aktivität am deutschen M&A-Markt spricht auch die komfortable finanzielle Ausstattung der Unternehmen. Die prall gefüllten Kassen sorgen in einigen Konzernen für Investitionsdruck. Während die bisher beliebten Aktienrückkaufprogramme angesichts der stark gestiegenen Aktienkurse für viele an Attraktivität verlieren, könnte die Liquidität in den kommenden Monaten vermehrt für M&A-Projekte genutzt werden. In diesem Zusammenhang verliert der klassische Bankkredit an Bedeutung – diese Form der Akquisitionsfinanzierung ist nach Einschätzung der befragten M&A-Chefs zwar vergleichsweise günstig und einfach zu bekommen, wird aber deutlich geringer bewertet als früher. "Trotz der komfortablen Ausgangslage prüfen Unternehmen mögliche Übernahmekandidaten viel genauer als in der vergangenen Hochphase – auch wegen prominenter Gerichtsverfahren gegen Vorstände nach gescheiterten Übernahmen", erklärt Dr. Thomas Meyding, Partner von CMS Hasche Sigle.

Wettbewerb mit Private-Equity

Den finanziellen Spielraum werden die Strategen allerdings kaum noch in Schnäppchen ummünzen können, denn die Konkurrenz aus dem Lager der Private-Equity-Investoren wird stärker. Wie bereits das jüngste Private Equity Panel von CMS Hasche Sigle und FINANCE belegt hat, schätzen Finanzinvestoren das Finanzierungsumfeld und die Verfügbarkeit von Buy-out-Krediten deutlich besser ein als noch im vergangenen Jahr. Die Befragung der Investmentbanker und Berater für das M&A Panel bestätigt dies: Die Finanzkraft von Corporates und Private-Equity-Investoren liegt zum ersten Mal seit Juni 2011 nahezu gleichauf, nachdem im Bereich der Finanzinvestoren ein Sprung auf den höchsten je verzeichneten Wert zu bemerken ist. Sowohl Banker und Berater als auch Unternehmensvertreter sehen zudem den Vorsprung von Strategen im Wettbewerb um Übernahmekandidaten auf dem niedrigsten Wert bislang. "Diese Entwicklung hat sich lange abgezeichnet, wir sehen die wiedererstarkte Wettbewerbsfähigkeit von Finanzinvestoren gegenüber strategischen Investoren im Markt schon seit geraumer Zeit", so Dr. Oliver Wolfgramm, Partner von CMS Hasche Sigle.

Bei der Frage nach verstärkter M&A-Aktivität werden vorrangig Private Equity-Häuser genannt: Rund 88 Prozent der befragten Banker und Berater gehen davon aus, dass die PE-Investoren in diesem Jahr aktiver am M&A-Markt auftreten; daneben wird vor allem Großkonzernen mehr Aktivität zugetraut. Auch zwischen Private-Equity-Häusern werden für die kommenden Jahre mehr Transaktionen erwartet: Banker und Berater stufen Weiterverkäufe an zweite oder dritte Finanzinvestoren hinter Cross-Border-Transaktionen als zweitaktivsten Bereich des M&A-Jahres 2014 ein.

"Bereits im letzten Quartal des vergangenen Jahres haben wir einen deutlichen Anstieg der Aktivitäten von Finanzinvestoren im Markt beobachten können. Diese Entwicklung setzt sich offensichtlich im ersten Quartal 2014 fort. Die zum Verkauf stehende Anzahl attraktiver Targets bleibt gleichwohl ein limitierender Faktor auch in 2014, einer der Gründe, weshalb Unternehmen, die sich bereits im Besitz von Finanzinvestoren befinden, für andere Finanzinvestoren weiterhin eine große Rolle spielen werden", erläutert Dr. Oliver Wolfgramm.

Preissteigerungen als mögliche Bremse

Der wachsende Konkurrenzdruck könnte den absehbaren Aufschwung allerdings wieder einbremsen – schon jetzt geben sowohl die Banker und Berater als auch die M&A-Chefs in den Unternehmen an, dass in vielen Branchen aus ihrer Sicht überhöhte Kaufpreise gezahlt werden, und sehen in divergierenden Preisvorstellungen nach wie vor den größten Grund für das Scheitern von Transaktionen. "Die Zeit der Schnäppchenjäger ist vorbei. Allerdings sind Strategen bereit, einen adäquaten Kaufpreis zu bezahlen – hierzu trägt sicherlich das verbesserte Finanzierungsumfeld bei", so Dr. Thomas Meyding.

Schwäche der Schwellenländer mit wenig Einfluss

Bei grenzüberschreitenden Transaktionen dürften die Schwellenländer eine geringere Rolle spielen als zuletzt. Vermutlich auch unter dem Eindruck der aktuellen Krise in einigen Schwellenländern trauen die Befragten Unternehmenskäufern aus den Emerging Markets weniger zu als zuletzt. Auch der These, dass sich dort attraktive Kaufgelegenheiten bieten, stimmen weniger Befragte zu. Dem M&A-Geschehen am deutschen Markt dürfte die Schwächephase der Schwellenländer allerdings wenig anhaben. Banker und Berater blicken sogar ausgesprochen positiv in die Zukunft und erwarten so deutlich zu wie noch nie zuvor, dass sich das Deal-Umfeld in den kommenden zwölf Monaten verbessern wird.

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Pressemitteilung MA-Panel, 20/02/2014
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