Frankfurt/Main – Für die Private-Equity-Investoren im deutschen Mittelstand stehen die Ampeln auf Grün. Die Banken hofieren sie dem Anschein nach wieder fast so stark wie im Vorfeld des Rekordjahres 2007. Nachdem sie zunächst die Maximalgrenzen beim Finanzierungsvolumen deutlich nach oben verschoben haben, kommen die Banken den PE-Investoren nun auch bei den Finanzierungsbedingungen entgegen. In der aktuellen Herbstbefragung "Private Equity Panel", für das CMS Hasche Sigle und das Magazin "FINANCE" dreimal jährlich rund 40 Private Equity-Häuser anonym befragen, stellte sich zudem heraus, dass viele potenzielle Übernahmekandidaten unter den Unternehmen noch als zu teuer und zu wenig dynamisch gelten. Immer mehr Investoren können sich aber den Einstieg in problembehaftete Firmen vorstellen.
Finanzierungen erleichtert, Übernahmen gebremst und Investitionen risikofreudiger
Insgesamt schätzen die Befragten die Finanzierungskonditionen um 14 Prozent besser ein als im Sommer – ein Höchstwert seit dem ersten Panel 2010. Die Bewertung der Verfügbarkeit von Buy-out-Krediten kletterte auf den zweithöchsten Wert um neun Prozent. "Die neue Aufgeschlossenheit der Banken muss aber nicht zwangsläufig zu einem spürbaren Anstieg der Deals führen, denn nicht alle Anlageobjekte haben die nötige Qualität", gibt CMS Hasche Sigle-Partner Dr. Tobias Schneider zu Bedenken. So hat der aufgeblühte Finanzierungsmarkt derzeit kaum Wirkung auf Übernahmen: "Kaufpreise werden von den Panelisten nach wie vor als zu hoch wahrgenommen", sagt Dr. Joachim Dietrich, Partner von CMS Hasche Sigle. "Die Finanzinvestoren stehen in hartem Wettbewerb mit anderen Kaufinteressenten." Zudem stagnieren nach Ansicht der Befragten die Geschäftsaussichten von Zielunternehmen auf dem Niveau des Vorjahreszeitraums; an eine baldige Veränderung des Marktumfelds glauben nur wenige. Als Folge warten die meisten PE-Häuser ab und drängen auch nicht ins Verkäuferlager. Dennoch: Zwei Drittel der Befragten wollen in Zukunft auch solche Unternehmen für Investitionen genauer in Augenschein nehmen, die wirtschaftliche, rechtliche oder strukturelle Baustellen aufweisen. Als Hauptursachen wurden schlummerndes Potenzial und vermeintliche Unterbewertungen genannt. "Der harte Wettbewerb um gute Zielunternehmen, verbunden mit den hohen Preisen, wird die Tendenz vermutlich verstärken – zumal so groß angelegte Bieterverfahren vermieden werden können und attraktive Konditionen winken", so Dr. Joachim Dietrich.
Cleantech-Investments leiden unter EEG-Debatte
Befragt nach der Attraktivität von Zielunternehmen bewerteten wie bei der vorangegangenen Umfrage die Branchen Dienstleistungen, Nahrungsmittel und Pharma am höchsten bewertet. Zudem scheint sich die Stimmung gegenüber der zyklischen Automotive-Branche zu drehen, die mit einem Plus von 28 Prozent den stärksten Anstieg verzeichnen konnte. Zu den Verlierern zählen mit einem Minus von neun Prozent aufgrund der anhaltenden Debatte um die Neuordnung des Erneuerbare Energien-Gesetzes (EEG) erneut die entsprechenden Unternehmen aus dem Bereich, im negativen Sinne nur noch übertrumpft vom Bausektor. Für Dr. Tobias Schneider keine Überraschung: "Wir sehen ein Spiegelbild wesentlicher Megatrends, auf die auch die Private Equity-Investoren setzen."
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