Home / Veröffentlichungen / Update Real Estate & Public 04/2019

Update Real Estate & Public 04/2019

April 2019

Das abgelaufene Jahr 2018 dürfte nahezu bei allen Beteiligten der Immobilienwirtschaft wieder Anlass zur Freude gegeben haben. Die Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank ermöglicht Immobilienkreditzinsen von weniger als 1,5 % effektiv. Mangels Anlagealternativen bleibt die Nachfrage nach Immobilien als Anlageklasse ungebrochen groß. Bei Investments in Gewerbeimmobilien war mit einem Volumen von mehr als EUR 60 Mrd. in Deutschland wieder ein Rekordjahr zu verzeichnen. Rechnet man gewerbliche Investitionen für Wohnportfolios hinzu, wurde gar eine Summe von fast EUR 80 Mrd. erreicht. Dabei stieg im Jahr 2018 auch weltweit der Anteil an Käufen, die durch nicht börsennotierte Private-Equity-Immobilienfonds durchgeführt wurden. Maßgeblich tragen hierzu Plattform-Transaktionen bei, bei denen nicht einzelne Immobilien, sondern Immobiliengesellschaften, Fonds oder Asset-Manager erworben werden.

Die Geschäftstätigkeit in 2019 und auch die Stimmung unter den Immobilienexperten bei der MIPIM, einer der weltgrößten Immobilienmessen, vor wenigen Wochen bestätigen, dass das Transaktionsvolumen auch im Jahr 2019 voraussichtlich eine vergleichbare Höhe wie in 2018 erreichen wird. Aufgrund des harten Wettbewerbs um Produkte verstärkt sich dabei auch das Interesse für risikoreichere Investments und Strukturen. So zeigen z. B. selbst konservative institutionelle Investoren wieder Interesse am Erwerb von Erbbaurechten, heterogen zusammengesetzten Portfolios, Immobilien mit Umwelt- oder Betreiberrisiken etc. Es bleibt spannend, wann und in welchem Umfang sich der Markt wieder drehen und wie viel Kreativität in der Zwischenzeit für attraktive Investmentlösungen aufgebracht wird, deren Stabilität in der Krise dann noch zu testen sein wird. Der entsprechende Trend ist auch in den Asset-Klassen der erneuerbaren Energien und in den Infrastrukturprojekten festzustellen.

Zum Jahreswechsel 2019 ist das Mietrechtsanpassungsgesetz in Kraft getreten, das Änderungen bzgl. der sog. Mietpreisbremse enthält und eine Absenkung der Modernisierungsumlage vorsieht. Der Gesetzgeber erhofft sich, damit den fortdauernden Anstieg der Mieten zu stoppen. Ob die Änderungen den bezweckten Erfolg bringen können, bleibt abzuwarten. Dagegen spricht, dass die Baukosten vor allem aufgrund der strengeren Anforderungen drastisch gestiegen sind und weiterhin steigen. Viele Projekte werden derzeit daher entweder gar nicht realisiert oder bereits vor der Bauphase veräußert bzw. für den Eigenbestand gebaut. Eine Reduzierung des Mietniveaus dürfte erst dann eintreten, wenn sich der Bedarf an Mietflächen reduzieren sollte. Voraussetzung hierfür dürfte wiederum eine Verlangsamung des Wachstums der Realwirtschaft sein. Auch wenn Forscher hierfür erste Anzeichen aus den neuesten Daten zum erwarteten Bruttoinlandsprodukt von nunmehr 0,8 % anstelle von 1,5 % für 2019 sehen, zeigt sich die Immobilienwirtschaft von dieser Eintrübung noch unbeeindruckt.

In der Zwischenzeit hat sich der Bundesfinanzminister für die Reform der Grundsteuer viel Kritik aus allen Reihen gefallen lassen müssen. Das Vorhaben dürfte mithin nur noch sehr schwer umsetzbar sein. Dagegen scheint sich bei der Änderung der Grunderwerbsteuer eine von vielen unterstützte Lösung abzuzeichnen. Die in unserer letzten Ausgabe skizzierten Pläne der Länderfinanzministerkonferenz finden nun auch offiziell die Unterstützung des Bundesfinanzministers. Mithin steht zu erwarten, dass der bereits lange angekündigte Gesetzesentwurf dieses Jahr vorgelegt wird.

Mit unserem vorliegenden Rechtsprechungsüberblick holen wir Sie nun aber wieder einstweilen in die Welt der bestehenden Gesetze und Verordnungen zurück und wünschen eine kurzweilige Lektüre.

Ihr Geschäftsbereich

Inhalt

Klicken Sie auf ein Thema, um zum vollständigen Artikel zu gelangen.

Immobilien- und Mietrecht

Privates Baurecht

Architektenrecht

Öffentliches Bau- und Planungsrecht

Umweltrecht

Vergaberecht

Rechtsänderungen

Prozessuales