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M&A Panel 2015 III von CMS und FINANCE: Kaufpreise am deutschen M&A-Markt überschreiten kritische Schwelle

20/10/2015

Frankfurt/Main – Im deutschen Markt für Fusionen und Übernahmen sind die Preise für Unternehmenszukäufe in den vergangenen Monaten stark gestiegen und haben in einigen Branchen ein Niveau erreicht, das die Schmerzgrenze potentieller Käufer übersteigt. Die M&A-Profis in den Unternehmen sehen derzeit kaum attraktive Übernahmeziele, während sich die Beratungshäuser über volle Auftragsbücher freuen. Dies sind wichtige Ergebnisse des aktuellen "M&A Panels", bei dem die Wirtschaftskanzlei CMS Deutschland und das Magazin "FINANCE" drei Mal jährlich M&A-Chefs deutscher Unternehmen sowie führende Investmentbanker und M&A-Berater anonym zu ihrer Markteinschätzung befragen.

Überhitzter Markt

Sowohl die M&A-Professionals aus Unternehmen und als auch aus Investmentbanken halten die derzeitigen Kaufpreise in vielen Branchen für überhöht. In beiden Gruppen ist die Zustimmung zu der These, dass derzeit zu hohe Preise bezahlt werden, seit dem Sommer stark angestiegen und auf einem so hohen Level wie noch nie seit Beginn der Befragung im März 2011. Bei den Corporates liegt sie insgesamt noch etwas höher – wohl auch, weil sie den Kaufpreis im eigenen Unternehmen verbuchen müssen und damit sensibler sein dürften als die Transaktionsbegleiter aus Banken und Beratungen. Wie das jüngste Private Equity Panel gezeigt hat, sehen sich auch Finanzinvestoren mit überhöhten Kaufpreiserwartungen und Preisen konfrontiert. "Im starken Wettbewerb sind jetzt Erwerber im Vorteil, die schnell, flexibel und kreativ handeln und am besten Transaktionen auch zunächst allein mit Eigenkapital finanzieren können", analysiert CMS-Partner Dr. Oliver Wolfgramm. Die divergierenden Preisvorstellungen sind somit auch aus Sicht der Befragten der häufigste Grund für das Scheitern von Transaktionen – während die Banker diesen Dealbreaker um fünf Prozent höher als im Sommer einstufen, ist seine Bedeutung bei den Corporates zwar auch noch an vorderster Stelle, aber um sieben Prozent zurückgegangen. Dies könnte ein Anzeichen dafür sein, dass Unternehmensverantwortliche wegen unterschiedlicher Preisvorstellungen nicht nur in kompetitiven Bieterverfahren unterliegen, sondern zunehmend auch aussteigen oder gar nicht teilnehmen. "Nicht alle Corporates lassen sich auf die so genannten 'Rat Races' ein. Gleichwohl sind strategische Investoren nach wie vor bereit, auch hohe Bewertungen aufzurufen und gute Kaufpreise zu bezahlen", so Wolfgramm.

Beginnende Resignation bei Managern, positive Auslastung bei Beratern

Die Befragten positionieren ihre Unternehmen immer noch stark auf der Käuferseite; sie scheinen allerdings mit dem Angebot am Markt nicht mehr zufrieden zu sein. 14 Prozent weniger sehen zurzeit strategisch attraktive Übernahmeobjekte auf dem Markt als im Sommer – der niedrigste Wert seit Befragungsbeginn. Auf ebenfalls niedrigstem Level ist die Hoffnung in den Unternehmen, dass sich das Umfeld für M&A-Transaktionen in den kommenden zwölf Monaten verbessern wird. Die M&A-Beratungshäuser dagegen erwarten für ihr eigenes Geschäft in den kommenden Monaten durchaus noch positive Effekte, auch wenn sie ebenfalls nicht von einer generellen Verbesserung des Dealumfelds ausgehen. Besonders die Auslastungslage der Beratungshäuser mit Schwerpunkt auf Mid- und Largecap-Transaktionen hat sich deutlich verbessert, wobei das traditionell starke Jahresendgeschäft eine Rolle spielen dürfte. Auch was ihre Auftragsbücher betrifft, zeigen sich die Berater mit Blick auf die kommenden Monate optimistisch.

Compliance-Prüfungen bei Transaktionen werden zum Standard

Beim aktuellen Befragungs-Schwerpunktthema, dem Umgang mit Compliance-Themen bei M&A-Prozessen, zeigt sich, dass Compliance-Prüfungen immer mehr zum Standard werden. Bei mehr als der Hälfte der Befragten ist der Stellenwert der Prüfungen im Rahmen von M&A-Prozessen in ihren Unternehmen in den vergangenen fünf Jahren stark angestiegen, gut 30 Prozent verzeichnen eine leichte Zunahme. Auch Compliance-Garantien, mit denen sich Käufer bei M&A-Deals gegen Compliance-Risiken wie Bestechlichkeit oder Markt- und Preisabsprachen absichern können, haben im vergangenen Jahr nochmals an Bedeutung gewonnen: Für 52 Prozent der Befragten sind sie wichtig, für 39 Prozent sogar sehr wichtig.

Und die Handhabung der Tools, mit deren Hilfe die M&A-Verantwortlichen versuchen, die im Rahmen einer Post-Merger-Integration identifizierten Compliance-Risiken zu minimieren, wird offenbar besser – mittlerweile schätzen sie 61 Prozent als gut ein. "Wir entwickeln gemeinsam mit unseren Mandanten bereits in der Due Diligence Phase Lösungen für identifizierte Compliance-Risiken, um diese dann unmittelbar im Anschluss an die Transaktion umzusetzen", ergänzt Wolfgramm.

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Pressemitteilung MA-Panel, 20/10/2015
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Dr. Oliver C Wolfgramm
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