Dr. Manuel Steinhilber

Alumnus aus dem Düsseldorfer Büro

Werdegang

Dr. Manuel Steinhilber war von 2004 bis 2008 bei CMS Hasche Sigle in Düsseldorf im Gewerblichen Rechtsschutz tätig. Seit 2009 ist Herr Steinhilber Leiter der Rechts- und Qualitätsabteilung bei der Novo Nordisk Pharma GmbH.


Welchen rechtlichen oder organisatorischen Herausforderungen sehen sich die Unternehmensanwälte derzeit gegenüber und was bedeutet das konkret für Ihre persönliche Arbeit?

Das wohl größte Thema geht viele Unternehmensanwälte persönlich an, nämlich wie es genau mit der Altersversorgung weitergeht. Wir hoffen natürlich alle, dass der Gesetzgeber zu einer ausgewogenen Lösung kommen wird und die verbleibenden Fragen geklärt werden. Wir bemerken derzeit durchaus eine gewisse Wechselunwilligkeit bei Unternehmensanwälten, die die Sorge haben, ihren Vertrauensschutz zu verlieren. Das macht die Neubesetzung offener Stellen nicht einfacher.

Speziell für Rechtsabteilungen in der Pharmaindustrie sind Fragen der Compliance und des Marktzugangs unserer Produkte zurzeit besonders wichtig. Das ist zwar beides nicht wirklich neu, wird in der Zukunft aber noch weiter an Bedeutung gewinnen.

Was kennzeichnet aktuell und in naher Zukunft das Arbeitsverhältnis zwischen Großkanzleien und Rechtsabteilungen der Wirtschaftsunternehmen?

Der Kostendruck wird sicherlich noch größer werden. Die Rechtsabteilungen versuchen außerdem eine größere Kontrolle über die Kosten und eine möglichst umfassende Transparenz zu erreichen. Hierfür wird mehr und mehr das klassische Instrumentarium eingesetzt, das durch die Einkäufer und die Finanzabteilungen zur Verfügung gestellt wird. Wir werden in der Zukunft deshalb mehr Ausschreibungen (auch in kleineren Mandaten) als heute sehen und engere Budgetvorgaben. Wenn die Rechtsabteilung von den operativen Bereichen gefragt wird, „was wird das kosten?“ muss sie darauf verlässlich antworten können. Dabei die Bürokratie im Rahmen und die Qualität auf dem gewohnten zu halten ist für die externen Berater sicher nicht immer einfach. Doch auch hier wird es zu einer Erhöhung des Drucks kommen: Regelmäßige Evaluierungen der Kanzleien unter Mitarbeit der Einkaufsabteilungen sind in vielen Unternehmen bereits obligatorisch.

Worin sehen Sie die spannendste Entwicklung im Rechtsmarkt?

Als CMS Alumni verfolge ich natürlich die Entwicklung der Kanzlei mit Interesse. Seit meinem Weggang 2008 hat sich viel getan und ich halte für bemerkenswert, was seit dem erreicht wurde. Dies umso mehr, als sich die Kanzlei ja doch in Vielem von anderen Kanzleien ähnlicher Größe unterscheidet. Das sage ich jetzt nicht nur, weil Sie mich interviewen.

Welche Persönlichkeit des internationalen Rechts würden Sie gerne einmal kennen lernen?

Da fällt mir auf die Schnelle nur eine Persönlichkeit des nationalen Rechts ein: Professor Thomas Fischer, Vorsitzender Richter am Bundesgerichtshof. Er ist bestimmt ein interessanter Gesprächspartner. Seine Kolumne in der „Zeit“ lese ich jedenfalls gern. 

Wofür brennen Sie vor Begeisterung, wenn es gerade nicht Ihre Arbeit ist?

Als junger Vater ist die Antwort für mich einfach: Für meine Familie und insbesondere meinen einjährigen Sohn.

Lieber Herr Steinhilber, Herzlichen Dank für das Gespräch!

Interview vom Oktober 2015