Philipp Weber

Alumnus aus dem Frankfurter Büro

Werdegang

Herr Weber startete im September 2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter und Referendar im Hamburger Büro und war direkt im Anschluss ab November 2010 bis Mai 2014 als Anwalt zunächst am Hamburger und später am Frankfurter Standort für den Bereich Corporate tätig.


Wo arbeiten Sie aktuell?

Wenn mir diese Frage gestellt wird, dann antworte ich gerne mit einem Augenzwinkern: „An einem der höchsten Arbeitsplätze in Europa mit einem einmaligen Blick über die Bankenmetropole in den Taunus“. Aktuell arbeite ich als Syndikus in der Konzernrechtsabteilung der Commerzbank in Frankfurt am Main im Fachbereich Unternehmensrecht / Aufsichtsrecht.

Welche Themen beschäftigen Sie in Ihrer derzeitigen Position?

Unser Fachbereich berät die Commerzbank sowie die Konzerngesellschaften bei allen unternehmens- und bankaufsichtsrechtlichen Fragestellungen. Natürlich sind da die Entwicklungen und Auswirkungen der Regulierung des Banken- und Finanzsektors ein Dauerthema. 

Auf meinem Schreibtisch liegen vor allem gesellschafts- und konzernrechtliche Fragestellungen und Projekte sowie Unternehmenstransaktionen. Zum Beispiel beteiligt sich die Commerzbank seit dem letzten Jahr über eigene Corporate-Venture-Capital-Tochtergesellschaften an jungen und innovativen Start-Up-Unternehmen aus dem Bereich Finanztechnologie, auch bekannt als FinTechs. Hierbei beraten meine Kollegen und ich umfassend bei allen Aspekten der Venture-Capital-Finanzierung und Beteiligung. 

Neben diesen klassischen juristischen Tätigkeiten koordiniere ich das Thema Nachwuchsarbeit in der Rechtsabteilung. Wir ermöglichen mit einem großen Team von engagierten Kollegen jährlich rund 30 bis 40 talentierten Juristinnen und Juristen als Praktikant oder Referendar einen umfassenden Einblick in die Rechtsabteilung einer international tätigen Großbank.

Inwieweit unterscheidet sich Ihre Arbeit nun von der Arbeit bei CMS Hasche Sigle – was ist dabei die größte Herausforderung für Sie?

Da wir sehr viel „in-house“ erledigen, ist die Arbeit inhaltlich ebenso herausfordernd und spannend wie zuvor. Mit rund 180 Rechtsanwälten, davon 130 in der Zentrale in Frankfurt am Main, deckt die Rechtsabteilung alle für eine Großbank relevanten juristischen Fachgebiete ab. Aufgrund dieser Größe gibt es auch bei den Strukturen einige Parallelen zu einer Großkanzlei.

Der größte Unterschied zur Kanzlei ist die größere Nähe zum „Mandanten“ und zu den wirtschaftlichen Aspekten und Hintergründen der rechtlichen Fragestellungen. Oft ist man von Beginn an in die Themen involviert und sitzt bei nahezu allen internen wie externen Besprechungen, Telefonkonferenzen und Verhandlungen als Experte mit am Tisch. Zudem motiviert die Wertschätzung unserer Arbeit durch die Kollegen in den Geschäftseinheiten sowie das hohe Maß an Selbständigkeit und Verantwortung.

Welche Fertigkeiten aus CMS Zeiten helfen Ihnen heute besonders?

Ich würde sagen, zum einen die umfassende fachliche Aus- und Fortbildung. Zum anderen hatte ich das Glück, durch die Zusammenarbeit mit einer Reihe von renommierten Partnern ganz unterschiedliche Herangehensweisen und Arbeitsstile kennenzulernen. Ein echter Mehrwert für meine jetzige tägliche Arbeit waren auch die inhaltlich breite Aufstellung und die Mischung aus Transaktionsgeschäft und der präzisen Bearbeitung von rein juristischen Fragen.

Welche Erinnerung oder Anekdote verbinden Sie ganz besonders mit Ihrer Zeit bei CMS Hasche Sigle?

Spontan fallen mir da die vielen sympathischen ehemaligen Kollegen ein, zu denen ich auch heute noch Kontakt halte.

Gibt es eine Person oder ein Ereignis, die bzw. dass Sie auf Ihrem Karriereweg besonders beeinflusst hat?

Eine wichtige Schule für meine persönliche Entwicklung vom „Associate“ einer Großkanzlei zum „Rechtsanwalt“ war die lehrreiche Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Martin Bell. Es war eindrucksvoll, wie er sich mit seiner über 20-jährigen Transaktions- und Verhandlungserfahrung und seiner Persönlichkeit aus der Masse der M&A-Anwälte abhebt.

Was tun Sie, wenn Sie nicht arbeiten?

Morgens jogge ich meist eine kleine Runde im Frankfurter Stadtwald. Am Wochenende genieße ich die Zeit mit meiner Familie und Freunden im Garten oder bei Ausflügen. „Hibbdebach“ und „Dribbdebach“ und auch im Rhein-Main-Gebiet gibt es immer etwas Neues zu entdecken.

Ganz zum Schluss: Was bedeutet für Sie das Alumni-Netzwerk von CMS Hasche Sigle?

Gute Gespräche mit Anwalts-Kollegen und zusammen das ein oder andere Glas Wein oder ein gutes Bier genießen.

Lieber Herr Weber, herzlichen Dank für das Gespräch!

Interview vom Mai 2015