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CMS European M&A Study 2011

Rückkehr zu einem eher verkäuferfreundlichen Markt

11/05/2011

CMS veröffentlicht dritte Studie zum europäischen M&A-Markt

Zürich – CMS, ein führender Anbieter von Rechts- und Steuerberatung in Europa, stellt die CMS European M&A Study 2011 vor.

Die Studie analysiert exklusive Daten von mehr als 1‘000 Transaktionen in ganz Europa. Sie gibt einen umfassenden Überblick über rechtliche Entwicklungen bei den Vertragswerken, die im europäischen M&A-Markt verhandelt werden. Die Resultate zeigen, dass der Markt 2010 dynamischer wurde, die Anzahl der Transaktionen zunahm, und Entwicklungen zurück zu einem Verkäufermarkt erkennbar sind.

Während Transaktionen in den Vorjahren durch eine Käufermarktsituation geprägt waren – zahlreiche Abschlüsse erfolgten aufgrund einer wirtschaftlichen Zwangslage und die Risikoverteilung war zugunsten der Käufer verzerrt – stellt die Studie für das Jahr 2010 einen besser ausbalancierten M&A-Markt fest. Die Zahl der Transaktionen nahm im Vergleich zum Vorjahr deutlich zu (+ 25%), und die Vertragsrisiken wurden gleichmässiger verteilt. Gleichzeitig traten 2010 die Finanzakteure wieder verstärkt am Markt auf, was für eine höhere Dynamik gesorgt hat. Insgesamt deuten diese Entwicklungen auf einen verkäuferfreundlicheren Markt hin.

«Im Jahr 2010 verzeichneten wir eine deutliche Zunahme der M&A-Transaktionen, die auch Anfang 2011 anhält», so Dr. Thomas Meyding, Leiter der CMS Corporate Practice Group. «Die Verlagerung der Vertragsrisiken auf den Käufer dürfte zwar nicht mehr das Ausmass annehmen, das vor der Finanzkrise in 2007 zu verzeichnen war, es gibt jedoch ganz eindeutig Tendenzen hin zu einem Verkäufermarkt, da mehr Investoren an Abschlüssen interessiert sind.»

Die Studie zeigt auch deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern auf: «Für die Schweiz sehen wir die Rückkehr der Private Equity-Häuser auf den Markt, als Verkäufer, vor allem aber auch als Käufer. Private Equity-Parteien sind zwar üblicherweise erfolgreicher im Aushandeln von für sie günstigen Vertragskonditionen als strategische Investoren, aber wenn dies auch eine Rückkehr zu den typischen Auktionen bedeutet, so wird sich wohl dennoch der Trend zu einem Verkäufermarkt verstärken», kommentiert Oliver Blum, Leiter der Corporate Practice Group bei CMS von Erlach Henrici, die Resultate.

Die CMS European M&A Study 2011 präsentiert wesentliche Trends des Jahres 2010 wie Kaufpreisanpassungen, Locked-box-Mechanismen, Earn-outs, de-minimis- und Basket-Regelungen, Haftungshöchstgrenzen und Verjährungsfristen. Zudem wird die Entwicklung über den Vierjahreshorizont 2007–2010 verfolgt.

Die wichtigsten Erkenntnisse der CMS European M&A Study 2011:

— Bedingt durch die gestiegenen Aktivitäten von Finanzinvestoren auf Verkäuferseite kam es verstärkt zum Einsatz von Locked-box-Regelungen in Kontinentaleuropa und insbesondere im deutschsprachigen Raum.

— Die Fristen für Earn-out-Regelungen wurden kürzer, d. h. die Verkäufer setzten auf eine schnellere Rendite. So waren 65% solcher Earn-outs innerhalb von 24 Monaten zahlbar (gegenüber 51% in 2009).

— Der Anteil der Abschlüsse mit einer de-minimis-Klausel ist leicht zurückgegangen; es gab mehr Transaktionen mit Basket-Regelungen und noch mehr Abschlüsse, bei denen Garantieansprüche nur auf einer «Excess only»-Basis geltend gemacht werden konnten. Dies deutet möglicherweise auf einen allmählichen Trend hin zu US-Dealpraktiken hin.

— Der Anteil der Transaktionen mit einer Haftungshöchstgrenze von mehr als 50% des Kaufpreises ist gegenüber dem Spitzenwert der letzten beiden Quartale des Jahres 2009 zurückgegangen.

— Der Anteil der Transaktionen mit einer Garantie-Verjährungsfrist von mehr als 24 Monaten hat sich seit dem im zweiten Quartal 2009 erreichten Spitzenwert allgemein auf rund 27% eingependelt und ist dann im letzten Quartal 2010 spürbar zurückgegangen.

— Klauseln, die ein Schiedsverfahren als Streitbeilegungsmechanismus anstelle von Gerichtsverfahren vorschreiben, waren weniger weit verbreitet (32% in 2010 gegenüber 40% in 2009).

Die Studie lässt zudem deutliche kulturelle und aufsichtsrechtliche Unterschiede zwischen Europa und den USA erkennen. So zeigt der Vergleich unter anderem, dass MAC-Klauseln in 80% aller Abschlüsse in den USA vereinbart wurden, gegenüber nur 16% in Europa. Basket-Schwellen für Garantieansprüche sind in den USA ebenfalls deutlich weiter verbreitet, und auch die Grundlage für die Schadensberechnung unterscheidet sich. Das Working Capital bleibt in den USA das mit Abstand am häufigsten verwendete Kriterium für eine Kaufpreisanpassung. Basket-Schwellen sind in den USA allgemein niedriger. So haben 89% der US-Abschlüsse eine Schwelle von weniger als 1% des Kaufpreises, während dies in Europa nur auf 49% zutrifft.

Über die CMS European M&A Study

Die CMS European M&A Study wurde 2010 zum dritten Mal durchgeführt. Sie ist die umfassendste europäische Studie, die Entwicklungen in den Vertragsklauseln von Unternehmenskaufverträgen untersucht. Die Studie basiert auf einer eingehenden Analyse von rund 300 Transaktionen im Jahr 2010, sowie Daten aus über 750 Transaktionen aus den Jahren 2007 bis 2009, die CMS beratend betreut hat.

Mehr Informationen erhalten Sie von Stefan Brunnschweiler.

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Stefan Brunnschweiler, LL.M.
Managing Partner
Zürich