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CFO Panel von CMS Hasche Sigle und FINANCE: Finanzchefs erwarten wirtschaftlichen Aufwind

09/04/2013

Frankfurt/Main – Chief Financial Officers (CFOs) in Deutschland blicken wieder optimistischer auf die kommenden Monate. Nach der von der Eurokrise eingetrübten Stimmung vom vergangenen Herbst erwarten Finanzchefs nun wieder mehr Umsatz und Gewinn und planen mit höheren Investitionen. Dies sind zentrale Ergebnisse des aktuellen CFO Panels, bei dem CMS Hasche Sigle und das Magazin FINANCE rund 100 Finanzvorstände deutscher Unternehmen regelmäßig anonym zu ihrer Markteinschätzung befragen.

So gehen nur noch 22 Prozent von einer Verschlechterung der Geschäftsaussichten in den kommenden sechs Monaten aus – im Herbst war es noch ein Drittel. Zum ersten Mal seit einem halben Jahr erwarten einige Befragte sogar, dass die Aussichten "sehr viel besser" sein werden. Insgesamt schauen heute gut 35 Prozent positiv auf die kommenden Monate, im vergangenen Herbst war diese Gruppe mit knapp 30 Prozent noch etwas kleiner. "Ein wichtiger Grund dafür könnte das erstarkte Vertrauen in das europäische Umfeld durch die Stabilisierung der größeren Länder Südeuropas sein", meint Dr. Christian von Lenthe, Partner bei CMS Hasche Sigle. "Die erst nach der aktuellen Befragungsrunde eingesetzte Zypernkrise hat nach aktuellen DAX-Zahlen darauf kaum Einfluss."

Geschäfts- und Investitionserwartungen steigen

Das Panel weist auf einen eindeutigen Stopp des Abwärtstrends hin, der die Herbstbefragung dominiert hatte: Die Erwartungen bei Umsatz (+5,2 Prozent nach +2,1 im Herbst 2012), Gewinn (+5,1 nach +1,9 Prozent im Herbst 2012), Cashflow (+7,4 nach +4,2 Prozent) und Nettoliquidität (+5,7 nach +2,4 Prozent) legten deutlich zu. "Unternehmen holen Investitionen nach, die sie zuvor im Hinblick auf eine erwartete restriktivere Kreditvergabe zur Liquiditätsschonung zurückgestellt hatten", sagt CMS Hasche Sigle-Partner Dr. Marc Riede. Entsprechend signifikant wachsen die Erwartungen: Die Panelisten rechnen mit einer Investitionssteigerung um 3,8 Prozent – vor sechs Monaten lag der Wert bei lediglich 0,7 Prozent. Gleichzeitig sollen die Finanzverbindlichkeiten um zwei Prozent sinken.

Kredite weiterhin beliebter als Anleihen

Während in der Rangliste der Prioritäten der CFOs das Controlling weiterhin den Spitzenplatz belegt, rückte der operative Umbau an die Stelle der Finanzierungsstruktur auf Rang Zwei. Platz Drei hat weiterhin das Kostenmanagement inne. "Der Interbankenmarkt kommt wieder in Schwung und mit verbesserten Refinanzierungsmöglichkeiten sind Banken stärker zur Kreditvergabe bereit", so Riede. So setzen über die Hälfte der CFOs auch in Zukunft auf Hausbank- oder Club Deal-Kredite, 17 Prozent auf syndizierte Kredite und 11 Prozent auf Schuldscheine. Hybrid- oder Hochzinsanleihen plant derzeit kein Befragter und kaum einer will eine Unternehmens- oder Mittelstandsanleihe begeben. Immerhin fast zehn Prozent planen einen Börsengang und zwei Unternehmen eine Privatplatzierung in den USA. Die Motive zur Finanzierung sind bei den Umfrageteilnehmern eindeutig: Für fast die Hälfte stehen 2013 Refinanzierungen an, etwa ein Drittel plant Investitionen in das organische Wachstum.

Marktumfeld optimistischer eingeschätzt

Der Optimismus zeigt sich auch bei der allgemeinen Markteinschätzung. So schätzen knapp 50 Prozent das Umfeld für Börsengänge aktuell besser ein als im Jahr 2012. Beim Thema M&A denkt ebenfalls fast die Hälfte der Teilnehmer, dass das Umfeld besser ist als noch im vergangenen Jahr. Über 20 Prozent der Panelisten glauben, dass größere Zukäufe innerhalb von sechs Monaten „wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich“ sind. "Die Akquisitionserwartungen korrespondieren regelmäßig mit einem bestehenden Grundoptimismus", sagt von Lenthe. Wirklich pessimistisch sind die CFOs derzeit nur beim Thema Währungsrisiko. Hier gehen knapp 40 Prozent von einem verschlechterten Umfeld aus; beim Zinsumfeld und dem Risikobewusstsein der Investoren und Banken sind es 12 und etwas mehr als 20 Prozent.

Mehr Stress und längere Arbeitszeiten

Obwohl sich die Stimmung unter CFOs in Deutschland wieder aufhellt, hinterlässt der lang anhaltende Krisenmodus Spuren. So hat sich der subjektive Stressfaktor nun deutlich erhöht: Mit 60 Prozent der Teilnehmer geben zehn Prozent mehr als im vorangegangenen Herbst an, dass sie gestresst sind; sechs Prozent gegenüber einem Prozent fühlen sich gar „extrem gestresst“. Parallel haben sich auch die Arbeitszeiten verschoben: Weniger CFOs als noch vor sechs Monaten arbeiten nun unter 50 Stunden pro Woche. 55 bis 60 Wochenstunden arbeiten nun jedoch fast 40 Prozent der Umfrageteilnehmer; im vergangenen Herbst galt das erst für rund 35 Prozent. Praktisch unverändert blieb der Anteil derjenigen, die mehr als 70 Stunden pro Woche arbeiten. Als Konsequenz bejaht nur noch etwa zwei Drittel die Frage „Hand aufs Herz, würden Sie sagen, dass Ihnen Ihr Job gegenwärtig Spaß macht?“ – knapp 20 Prozent der Umfrageteilnehmer antworten darauf inzwischen mit nein und eine stetig wachsende Anzahl enthält sich. Bei der ersten CFO-Umfrage im Herbst 2011 sagten noch mehr als 80 Prozent, dass ihnen ihre Arbeit Spaß mache.

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Pressemitteilung CFO-Panel, 09/04/2013
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