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CMS Technology Transformation Report 2022: Medienbranche

08/11/2022

Trotz Digitalisierung der Branche sind Medienunternehmen unzureichend auf Technologierisiken vorbereitet

  • Eine neue Studie der internationalen Wirtschaftskanzlei CMS zeigt, dass sich Medienunternehmen in Reaktion auf neue, transformative Technologien mitten in der Digitalisierung befinden.
  • Allerdings sind sie gegen aktuelle und künftige technologische Risiken weniger geschützt als der Durchschnitt aller Branchen.
  • „Kulturelle" Barrieren stehen der Reduzierung von Technologierisiken im Weg.

8. November 2022 – Obwohl Medienunternehmen neue Technologien integrieren, operieren sie im Vergleich zum Durchschnitt aller Branchen mit weniger Schutzmaßnahmen gegen aktuelle und künftige technologische Risiken. Dies geht aus Daten hervor, die von der internationalen Wirtschaftskanzlei CMS für den „Technology Transformation Report 2022“ zusammengestellt wurden.

Im Rahmen der branchenübergreifenden Studie wurden 510 leitende Unternehmensjuristen und Risikomanager aus den Bereichen Konsumgüter und Einzelhandel, Energie und Infrastruktur, Finanzdienstleistungen, Life Scienes und Gesundheitswesen sowie weiteren Sektoren befragt. 75 der Befragten waren in der Medienbranche tätig.

Im Ergebnis gaben weniger Medienunternehmen als der Durchschnitt aller Sektoren an, über Strategien zur Verwaltung von Rechten des geistigen Eigentums (56 Prozent gegenüber 61 Prozent für alle Sektoren) sowie Krisenmanagementpläne für technologische Ausfälle (63 Prozent gegenüber 71 Prozent für alle Sektoren) und zum Umgang mit Cyberverletzungen (41 Prozent gegenüber 54 Prozent für alle Sektoren) zu verfügen.

Sheena Jacob, Partnerin im Bereich Technology & Intellectual Property bei CMS, sagt: „Die Daten deuten auf ein gewisses Maß an Zurückhaltung innerhalb des Mediensektors hin, was den Schutz der wichtigsten Geschäftsgüter anbelangt. Da bei diesen Unternehmen die Digitalisierung im Mittelpunkt der Geschäftsmodelle steht, sollte dies ein Hinweis für Medienunternehmen sein, wie wichtig entsprechende Richtlinien, Mitarbeitende und Geräte sind, um mit technologischen Compliance-Risiken umgehen zu können."

Die Studie zeigt auch, dass die Digitalisierung für Risikomanager ein Thema ist. Als Haupttreiber werden transformative Technologien (40 Prozent) genannt, gefolgt von geschäftlicher Effizienzsteigerung oder der Beseitigung veralteter Technologien (39 Prozent) sowie der Wettbewerb mit anderen Unternehmen (37 Prozent).

Den Studienergebnissen zufolge gibt es auch Unterschiede zwischen den von den Medienunternehmen erwarteten künftigen Risiken und den aktuellen Herausforderungen. Die Medienbranche ist derzeit am meisten mit Risiken beschäftigt, die im Zusammenhang mit der Leistung von IT-Dienstleistern (64 Prozent) und Compliance und gesetzlichen Bestimmungen (61 Prozent) stehen, sowie mit Ansprüchen, die sich aus Verletzungen des Schutzes personenbezogener Daten ergeben (57 Prozent). Zu den Risiken, die Medienunternehmen in Zukunft erwarten, gehören jedoch Fragen des geistigen Eigentums und der Verletzung von Geschäftsgeheimnissen (61 Prozent), Probleme, die sich aus Smart Contracts ergeben (60 Prozent), und Themen, die im Zusammenhang mit der Cloud-Migration oder der verstärkten Nutzung von Cloud-Diensten stehen (49 Prozent).

Interessanterweise nannten 43 Prozent der Befragten Kryptowährungen als Hauptgrund für die Zunahme von Rechtsfragen im Zusammenhang mit Technologie, verglichen mit 38 Prozent für alle Branchen. Luke Pardey, Partner in Bereich Dispute Resolution bei CMS, erklärt: „Dies könnte damit zu tun haben, dass sich Medienunternehmen über digitale Werbung und die Regulierung von Kryptowährungen Gedanken machen, und mit der Verwendung digitaler Kryptoprodukte wie NFTs im Zusammenhang stehen. Diese sind in Teilen des Mediensektors beliebt, insbesondere in den Bereichen Gaming, Kunst und Sport.

Hinsichtlich der Hindernisse, die der Verringerung technischer Risiken im Weg stehen, stimmen die Angaben der Medienunternehmen weitgehend mit dem branchenübergreifenden Bild überein. Allerding treten drei Hindernisse hervor, die alle „kulturell“ bedingt sind. An erster Stelle steht hier der allgemeine Widerstand gegen Veränderungen als Haupthindernis für die Verringerung von Technologierisiken (67 Prozent gegenüber 54 Prozent für alle Branchen), gefolgt von mangelnden Kenntnissen im operativen Bereich (55 Prozent gegenüber 41 Prozent für alle Branchen) und mangelndem Engagement der Mitarbeitenden (49 Prozent gegenüber 39 Prozent für alle Branchen).

Sheena Jacob ergänzt: „Es ist etwas überraschend, dass die größten Hindernisse kultureller Natur sind, wenn man bedenkt, dass sich dieser Sektor ständig mit Veränderungen auseinandersetzen muss – nicht zuletzt der großen Verlagerung von Print- zu Online-Inhalten. Angesichts der exponentiellen Veränderungen in der Branche ist dies möglicherweise Ausdruck einer gewissen Müdigkeit, was organisatorische Veränderungen anbelangt. Die Unternehmen können sich besser auf zukünftige mögliche Risiken vorbereiten, indem sie das Vertrauen bei den Mitarbeitenden stärken und die realen Vorteile des Wandels besser vermitteln.

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